Das Märchen vom "herzgesunden" Fisch

 

Goldforelle Luedi pixelio.de

 

Jahrelang wurde der Verzehr von Fisch und die Einnahme von Fischölkapseln als positiv für die Herzgesundheit angepriesen. Die Fettsäuremuster der Fische mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren soll das Cholesterin senken, die Blutgefäße geschmeidig halten und letztlich Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen.

Als Beweis dienen seit Jahrzehnten Aussagen aus Fachartikeln mit dem Hinweis, dass Eskimos, bei denen ja vorwiegend Fisch, Wal und Seehund auf dem Speiseplan stehen, seltener an Herzkrankheiten und Schlaganfall leiden würden. Jetzt kam ein kanadisches Forscherteam unter Federführung von Dr. Georg Fodor dahinter, dass die "Eskimohypothese" keinerlei wissenschaftliches Fundament hat: In Grönland wurde die Häufigkeit über das Auftreten von Herzerkrankungen nie untersucht. Außerdem sind in den Studien die Ernährungsgewohnheiten von nur sieben Eskimos erfasst worden.

Das Forscherteam hat jetzt fundierte medizinische Daten der vergangenen vier Jahrzehnte zusammengetragen die belegen, dass Eskimos genauso häufig an Herzerkrankungen leiden wie die Europäer und Nordamerikaner, und dass sie sogar öfter an Schlaganfall sterben. Auch sterben die Bewohner nördlich des Polarkreises im Schnitt 10 Jahre früher als die Einwohner in Dänemark.

Anmerkung:
Es ist unglaublich, wie hartnäckig haltlose Studien über Jahrzehnte dafür herhalten können, wenn ein Produkt partout vermarktet werden soll.

Referenz:
süddeutsche.de, 03.05.2014: Mär aus dem Meer